Donnerstag,
13.03.2014
Ein weiterer
Tag in Kamerun bricht an, beginnend mit dem Frühstück im Pastoralcenter. Die
heißgeliebten Guten-Morgen-Pancakes sind heute den nicht weniger beliebten
Poffpoffs (Schmalzgebäck, ähnlich wie Kräppel, nur ohne Zucker) gewichen. Auch
lecker!
Nach dem
Frühstück machen wir uns auf zum Youth Village. Nachdem wir gestern viel
geschaut haben, soll es heute praktisch und handfest werden. Soweit der Plan.
Die Realität: Das Holz für die Bänke wurde nicht geliefert, der Schreiner ist
auch irgendwie verschwunden. Macht nichts. Wir freuen uns darüber, dass die
letzten Fundamente für die „Open-Space-Church“ vollendet sind und die Mauern
nun sichtbar nach oben wachsen. Und dann beginnen wir eben mit dem Gestalten
zweier großer Banner. Das war eine unserer Ideen: für jede Diözese ein
Stoffbanner (6x1m) als sichtbares Zeichen unserer Partnerschaft. Gemeinsam
überlegen wir, was darauf zu sehen sein soll. Wir entscheiden uns für die Worte
„Together on our journey“, darunter die Bilder der beiden Kathedralen von
Limburg und Kumbo, und von dort jeweils eine bunte Fußspur in die Mitte, wo ein
großer Erdball mit einem Kreuz darauf die Mitte bildet. Zusammen sind wir auf
dem Weg, rund um die Welt. Als Abschluss soll das ganze oben eine Taube tragen,
Symbol für Gottes Geist, der uns verbindet und antreibt. Fon, der mit 22 Jahren
als Lehrer das „Art Departement“ des Youth Village leitet, übernimmt die
Vorbereitungen, und wir üben uns im Ausmalen und Kolorieren mit Öl- und
Acrylfarben. Klappt super und sieht nachher richtig gut aus!
Bis zum
Mittagsessen ist noch etwas Zeit, und Julia und ich begeben uns in die Küche,
einen Platz vor einer Hütte unter einem Dach mit offenem Feuer. Dort werden wir
von Flora in die Kunst der Fufu-Zubereitung eingeweiht und rühren, was das Zeug
hält. Ich irritiere damit ziemlich (einschließlich den Bischof noch
nachmittags: „Men don’t do this!“) Mag sein – I have done it! J Als wir wenig später von Nachbarn noch
ein Huhn geschenkt bekommen, steht das Abendessen fest: Chicken-BBQ. Beim
Killen desselben wollen wir dann aber doch lieber nicht dabei sein …
Nach dem
Mittagessen im Pastoral Center (Fufu-frei!) und einer kurzen Mittagspause heißt
es duschen und feinmachen (es gibt zur Feier des Tages sogar Wasser aus den
Duschen!), denn nachmittags sind wir ins Bishop’s House zum Bischof eingeladen.
Ein schönes, sehr umkompliziertes und herzliches Gespräch! Der Bischof fragt
viel nach der Situation Jugendlicher in Deutschland, wir sprechen über unsere
Eindrücke von Kamerun, es gibt Kekse und Getränke und das übliche Gruppenfoto.
Nach einem
kurzen Zwischenstopp im Pastoralcenter geht es zurück ins Youth Village zu
einem ganz besonderen Abend. Als es dunkel wird (was in Kamerun dank seiner
Nähe zum Äquator ziemlich abrupt geschieht), werden zwei große Feuer entzündet.
Viele sind gekommen: die, die mit uns zusammen gebaut und geplant haben, aber
auch andere aus der Nachbarschaft. Es wird gegessen, getrunken, gegrillt,
getanzt, getrommelt, gesungen und gelacht. Nur der allabendliche Stromausfall
bringt das Programm etwas durcheinander. Die Band spielt solange unplugged, bis
ein Generator gefunden wurde. Zu Fuß gehen wir spät abends zurück ins
Pastoralcenter und plumpsen müde und voller weiterer Eindrücke in die Betten.
Gute Nacht, Kamerun, bis morgen!
Joachim
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