Donnerstag, 20. März 2014

Freitag, 14.03.2014:


Heute ist der 4. Tag unseres Workshops, die Kirche nimmt so langsam Formen an. Wir beginnen die Sitzbänke zu fertigen: ein Schreiner bringt das Material und zeigt uns die Technik. Anschließend wird gehämmert, gesägt und wieder gehämmert. Um das Holz beständig zu machen, bekommen die Bänke eine Lasur, die dank der Sonne schnell trocknet. Da am Abend vorher eine „Firenight“ statt fand, stapelte sich in der Outdoor Kitchen das dreckige Geschirr. So packen wir mit an und spülen wie die Weltmeister. Unsere kamerunischen Freunde sind immer wieder erstaunt was wir so alles anpacken :) Da wir zwischendurch ein wenig Leerlauf hatten, bekommen wir noch eine kleine Einheit „Trommeln für unrhythmische Deutsche“.







Das Mittagessen nehmen wir im Pastoral Center ein, gönnen uns eine kleine Pause und machen uns schick, schließlich fahren wir nachmittags zum Fon, dem traditionellen Oberhaupt des Stammes. Wir fahren eine knappe Stunde nach Jakiri, wo wir den „Zweitpalast“ des Fons besuchen und dort von ihm empfangen werden. Wir erwarten einen großen majestätischen Palast und schwups – wir finden uns in einer Baustelle wieder. Dort werden wir von den Bediensteten in einen Raum geführt, setzen uns und warten. Wir bekommen noch eine kleinen „Fon-Knigge“ wie wir uns verhalten: den Fon nicht direkt anschauen, die Beine nicht überschlagen... Nach einiger Zeit des Wartens bereiten die Bediensteten den mobilen Thron vor – sie stellen einen Campingstuhl auf und breiten einen Teppich darüber aus. Wir schauen alle etwas verdattert und kommen zum Ergebnis: typical african way of doing. Der Fon kommt dann auch schließlich, er entschuldigt sich zuerst für die Räumlichkeiten, erklärt uns, dass dieser Palast schon von seinem Vater bewohnt gewesen war und daher recht alt und renovierungsbedürftig ist. Er richtet uns seine besten Grüße aus, freut sich über den Besuch einer Delegation aus dem Partnerbistum und plaudert ein bisschen mit uns. Anschließend dürfen wir ein Gruppenfoto aufnehmen und er kredenzt uns noch das typische Essen: Fufu und Djamadjama :)
(Gruppenfoto Fon kommt noch)



Frisch gestärkt fahren wir dann nach Melluf, wo wir schon sehnlichst erwartet werden. Die Jugendlichen der Gemeinde begrüßen uns mit Singen, Tanzen, Lachen und dem strahlendsten Lächeln. Wir laufen in einer „Prozession“ aus Welcome Rufen, Singen, Tanzen, Trommeln, Hände Schütteln in den Versammlungsraum. Dort werden wir offiziell begrüsst, stellen uns vor und haben Zeit uns über unsere jeweiligen Lebensumstände und die Jugendarbeit vor Ort auszutauschen. Anschließend besichtigen wir die Schule des Ortes: dort gibt es verschiedene Ausbildungsressort für benachteiligte Jugendliche. Die Schule entstand aus einer Privatinitiative und wird durch Spenden finanziert. Es ist sehr beeindruckend was aus dieser Idee entstanden ist.



Nach diesen vielen Informationen können wir kurz im Pfarrhaus verschnaufen, einen Schluck Top trinken (hmmm, Top Pampelmouse vermisse ich schon ein wenig) und teilen uns dann in Kleingruppen auf. Und dann geht’s los: endlich ein Abendessen in Gastfamilien. Julia, Solange und ich bilden eine Gruppe und kommen in die Familie von Klara. Sie begrüsst uns ganz herzlich in ihrem Haus, freut sich, dass sie uns beherbergen darf und ist einfach völlig aus dem Häuschen. Sie stellt uns ihre Familie vor: sie ist Mutter von 5 Kindern, 3 sind zum Studieren in die Städte gezogen, ein Sohn und eine Tochter wohnen zu Hause. Nachdem wir uns vorgestellt haben, zeigt sie uns ihr Haus. Es ist schön, groß und typisch kamerunisch: Im Wohnzimmer stehen die Stühle im Quadrat, die Wände sind mit Bildern und Stoffen dekoriert. Anschließend geht’s in die Küche, dort köchelt schon das DjamaDjama. Wir bekommen auch eine Führung zur Piggery: die Familie züchtet Schweine und handelt mit diesen.



Wir plaudern mit Klara, sie stellt viele Fragen, ob es uns gefällt, wie wir so leben... und immer wieder zeigt sie ihre große Freude dass wir da sind. Die Gastfreundlichkeit ist wirklich unglaublich. Im Laufe des Abends kommen alle Nachbarn vorbei, wir plaudern mit gefühlt 30 Leuten. Und nebenbei köchelt das DjamaDjama :) Als es dann fertig ist, gehen wir zurück ins Wohnzimmer und beginnen das Essensritual: wir waschen uns der reihe nach die Hände und beten gemeinsam. Dann lassen wir uns das Essen schmecken – es ist das beste Fufu, dass ich je gegessen habe :) Nach dem Essen machen wir noch Fotos fürs Familienalbum, tauschen die Mailadressen aus und dann heißt es auch schon verabschieden: Father Paul ist schon da um uns einzusammeln. Es war ein sehr schöner Abend, der uns einen tollen Einblick in das typisch kamerunische Leben ermöglicht hat und mir wohl sehr lange in Erinnerung bleiben wird.





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