Donnerstag, 20. März 2014


Freitag, 14.03.2014 – Mfumte: Ein Tag im Paradies

Schon bevor Maximilian, Klara und ich nach Mfumte gefahren sind haben wir von    mindestens fünf Leuten gehört wie schön es dort sein soll. Es sei quasi das Paradies auf Erden. Um uns nun selbst von dieser Schönheit zu überzeugen sind wir gleich Frühs mit Father Richard und Father Pontianus im Auto des Bischofs (mit dessen Fahrer Alfred) aufgebrochen. Auf der Hälfte des Weges musste sich Father Richard dann von uns verabschieden, weil er sich noch um einige Dinge bezüglich des Aufstiegs Mfumtes zur vollständigen Kirchengemeinde kümmern musste. Der zweite Teil der Fahrt war sehr viel buckeliger als der erste und die Straßen waren kaum mehr als solche zu erkennen. Man konnte sie besser als befahrbare Berge bezeichnen. Auf unserem Weg haben wir einige Stopps gemacht, teilweise nur um Fotos zu machen, bei anderen Malen haben wir Ananas auf einem Markt gekauft, oder uns eine kleine Kirche (ein kleines Lehmhaus mit Strohdach) angeschaut. Mfumte liegt in einem Tal, aus welchem es in der Regenzeit quasi unmöglich ist raus zu kommen. Als wir aber heute in dieses Tal bei strahlendem Sonnenschein hinein gefahren sind waren wir überwältigt von dem Ausblick der sich uns bot. Unten angekommen machten wir noch einen kurzen Halt an der neuen Nursery School in Kom (vergleichbar zum deutschen Kindergarten), wo uns die Kinder mit einem Tanz begrüßten. Beim Anschauen der Klassen stellten wir uns kurz vor und unterhielten uns mit den Kindern. Nachmittags kamen wir nocheinmal hier her um uns die gesamte Schule anzusehen.    

            

Nach dem Abschied von den Kinder sind wir zu dem Haus gefahren, in dem Father Pontianus lebt. Wir haben unsere Zimmer bezogen (ein Zimmer für Klara und mich, ein Zimmer für Maximilian) und nach dem Mittagessen sind wir gleich wieder aufgebrochen um uns verschiedene Dörfer anzusehen, die die Gemeinde umfasst. Zuerst waren wir in Bang, wo wir den Fon (kulturelles Oberhaupt) des Dorfes kennen lernten. Nach einem kurzen Gespräch mussten wir leider auch schon wieder weiter, weil unser Programm für den Tag sehr straff gestalter war. So ging es weiter nach Lus, ein Dorf nahe der nigerianischen Grenze. Auch dort lernten wir den Fon kennen und haben außerdem die sich im Bau befindliche Kirche besichtigt. Kurz vor der Abenddämmerung haben wir noch eine kleine Bootsfahrt auf dem Fluss Donga gemacht und sind dann schließlich zurück zu unserem Quartier gefahren. Dort wurden wir schon von einigen Jugendlichen der Gemeinde sehnsüchtig erwartet, sie hatten sich ein kleines Programm für uns überlegt. Sie sangen und tanzten, hielten kleine Ansprachen und auch wir wurden zum Tanzen aufgefordert. Es war rundum ein sehr schöner Abend doch die lange Reise machte sich schließlich bemerkbar und wir gingen müde ins Bett.

















Am nächsten Tag hieß es dann gleich wieder früh aufstehen für den Jugendgottesdienst. Wie schon zuvor in Kumbo war auch dieser sehr fröhlich und lebendig. Es wurde viel gesungen und zum Ende der Messe wurden Geschenke ausgetauscht. Ich hatte aus meiner Gemeinde ein Altartuch, Kerzen und viele Malutensilien für die Nursery School mitgebracht. Father Pontianus schenkte der Gemeinde Sankt Florin, aus der ich komme, einen Teil des Stoffes, der bei der Feier zum Aufstieg zur vollständigen Kirchengemeinde verwendet wurde, und eine Ziege. Die Ziege war ein kleiner Schock für mich. Wie bekomme ich sie nach Kumbo, geschweige denn nach Deutschland? Muss ich die jetzt mit den anderen Teilnehmern der Fahrt zusammen essen? Nach kurzer Rücksprache mit Father Pontianus entschließ ich mich dazu sie dem Youth Village in Kumbo zu schenken, da dieses schließlich auch Teil der Partnerschaft zwischen den Bistümern bildet.















Als der Gottesdienst zu Ende war setzten Maximilian, Klara und ich uns mit den Jugendlichen zu einer kleinen Fragerunde zusammen. Wir wurden gefragt, wie Kirche in Deutschland aussähe, wie Frauen in Deutschland lebten, wie Schule in Deutschland funktionierte und vieles mehr. Durch ihre Fragen lernten aber nicht nur sie viel über uns, denn die Diskussionen die teilweise entstanden sind haben uns auch viel über die kamerunische Kultur beigebracht. Die Fragerunde bildete leider auch schon den letzten Teil unseres Aufenthaltes in Mfumte. Nach einer langen Verabschiedung und dem Verstauen der Ziege, machten Alfred, Father Pontianus, Maximilian, Klara und ich uns auf den Rückweg nach Kumbo. (Text Hannah)

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