Freitag, 21. März 2014

Samstag, 8.3.2014 - Erst einmal die Lage checken!

Nach unserer ersten Nacht in Kumbo auf den Schaumstoff-Matratzen in unseren einfachen, aber schönen Zimmern und nach der erfrischenden, kalten Dusche, gibt's das erste Frühstück im Pastoral-Center: Toast, Kochbananen, Honig, Nussnugatcreme, Pancakes. Mit neuer Energie starten wir einen Spaziergang in das Stadtzentrum von Kumbo. Dorthin gelangen wir über einen holperigen Weg aus roter afrikanischer Erde, bergab und drum herum Palmen, Gräser und Bäume. Trotz Trockenzeit ist alles recht grün und man hat während des Spaziergangs einen schönen, weiten Blick über Kumbo.


Angekommen im Zentrum hat man verschiedene Möglichkeiten: Eines der vielen gelben Taxen zu benutzen, in einer hölzernen "Phone-Box" zu telefonieren oder in einem der vorgefundenen, kleinen Einkaufshütten Dinge einzukaufen: Gemüse, Nüsse, Obst, Hühner, Seife, Getränke, Fahrzeugreifen, gegrilltes Fleisch am Spieß, Zuckerrohr, Palmwein,... Wir entscheiden uns erst einmal dazu, unser Geld in Franc einzutauschen und dann gemültlich durch die zwei, drei Gassen zu schländern. Im book&souvenir-Shop neben der Cathedral finden wir bunte Rosenkränze, leuchtende Kruzifixe und manch andere glitzernde Jesus-Figur. Unsere Begleiterin an diesem Tag war Jukeria, auch "Juke" genannt, die mit uns nach der kleinen Erkundungstour ein kühles, süßes "Top"-Getränk schlürft.


Dann werden wir von unsererm Fahrer Felix abgeholt und sind pünktlich zum Mittagessen wieder in unserer Unterkunft. Viele Töpfe in unterschiedlichen Größen und Farben stehen wieder auf dem Tisch - Deckel ab! Und!? Es gibt cabbage (Kraut), jam (Wurzelgemüse), Reis, Tomatensoße, Fleisch und zum Nachtisch eine frische, süße Ananas. Achja, und vor dem Essen werden die Hände unter einen Kanister mit warmen Wasser gehalten und mit ein bisschen Seife gewaschen und abgetrocknet. Wenn alle am Tisch sitzen wird gebetet.


Am ersten Tag nach so einer langen Reise muss eine Mittagspause sein. Am besten in der Sonne mit Ausblick auf Kumbo. Urlaubs- und Entspannungsgefühle, endlich angekommen zu sein, machen sich breit. Für die meisten ist es das erste Mal Sonnenbaden in diesem Jahr und sogar die ersten afrikanischen Sonnenstrahlen überhaupt.

Am Nachmittag unternehmen wir einen kurzen Trip mit unserem kleinen Bus zum Franz-Kamphaus-Haus und besuchen dann das Krankenhaus und das Waisenhaus. Im Krankenhaus herrscht eine angenehme, positive Atmosphäre. Im Waisenhaus dagegen ist es alles andere als ruhig. Die Kinder kommen uns schon entgegen gelaufen, als wir durch das Tor den Flur betreten. Kleinkinder, die keine oder teilweise nur noch einen Elternteil haben und dort von Schwestern und einer Freiwilligen betreut werden. In zwei Zimmern befinden sich die kleinen Betten der Kinder und ein großes Bett für eine Schwester, die mit den Kindern dort übernachtet. Zwischendrin kleine Spielflächen, gerannt und getobt wird aber im Flur der Einrichtung.

Lara, eine Freiwillige des Bistums Limburg, die ihren Dienst derzeit im Waisenhaus leistet, erzählt uns und bedauert, dass sich die Kinder nur innerhalb des Waisenhaus aufhalten dürfen und das Gelände nie verlassen wird. Manches Kind wird uns Besuchern gleich in die Arme gegeben und bei dem ein oder anderen Kind ist das Verlangen nach körperlicher Nähe spürbar. Die Schwestern singen uns zusammen mit den Kindern ein Lied und wir bedanken uns mit Süßigkeiten.



Wieder angekommen in unserer Unterkunft gibt es Abendessen. Dieses Mal freuen wir uns über Nudeln, gegrillten Fisch, Tomatensoße, Kochbananen und Papaya. Nach dem Abendessen lassen wir den Tag bei einem Guiness oder einer Top-Limo im hauseigenen "Pub" des Pastoral-Centers (ein einfacher Raum mit einem Tisch und zwei Bänken und einer kleinen Theke) ausklingen und tauschen unsere Eindrücke gemeinsam mit unserem Gast-Jugendpfarrer Father Paul aus.  

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